Das besinnliche Fest sollte es sein, mal Ruhe finden, in sich gehen oder gar an göttliche Wunder beim Lichterschein glauben.

Doch jedes Jahr gesellt sich dazu der Konsumwahn -  zunehmend mit Paketen. Er erreichte auch dieses Jahr seinen Höhepunkt im Internethandel, der auch in Stolpen zu spüren war. Das Gespräch, auf das kommen wir später noch zu sprechen, kam zu kurz. Fast 70 Prozent der Deutschen sollen es inzwischen sein, die lieber mit dem Computer sprechen als mit den Mitmenschen. Wie viel es in Stolpen sind, ist mir nicht bekannt. Natürlich werden da die meisten Geschenke bequem auf dem Sofa mit dem Computer geordert.

Im engeren Sinne ist Philosophie zwar vor allem Erkenntnistheorie, aber man muss sich ja nicht gleich mit Theorien beschäftigen. Auch die o.a. Grundsätze können eine philosophische Denkweise sein. Auf jeden Fall ist so eine Offerte für jedes Geschäft bzw. für jede Firma eine gute Reklame und jedem zu empfehlen.  In diesem Zusammenhang möchte ich auf unseren großen Dichter Friedrich Schiller zu sprechen kommen, der in seiner Antrittsvorlesung an der Universität Jena seinen Studenten zugerufen hat: Ihr dürft nicht nur Brotstudium betreiben, ihr müsst euch auch mit Philosophie beschäftigen, damit ihr einen erweiterten Horizont, einen größeren Überblick bekommt.

 

Bereits 2014 kündigte großmundig Junker die neue Agenda der EU mit 23 Punkten an. Seitdem hat sich aber die Situation in der EU eher verschlechtert als verbessert. Höhepunkt der Krise ist der Brexit Großbritanniens. 2017 sind wieder über Hundert neue Vorschriften angkündigt, wovon 48 das Handwerk und das Gewerbe betreffen sollen.

Die Diskussion darüber, wie man das verhindern könne, gab es vielfach und überall, aber leider kaum tragbare Konzepte. Auch die Versuche, wie in Stolpen, mit Hilfe eines Citymanagers einen Ausweg zu finden, müssen m.E. scheitern, denn die vorhandenen Geschäftsleute zu noch aktiverem Handeln motivieren zu wollen, erübrigt sich in den meisten Fällen. Jeder weiß in der Regel selbst, was machbar und möglich ist. Auch durch kleinere organisatorische Veränderungen, durch Stadtfeste ist eine generelle Verbesserung nicht zu erreichen. Die Leute, die zum Stadtfest kommen, wie sich gezeigt hat, wollen nur etwas erleben, eine Kleinigkeit essen und trinken, aber nicht einkaufen. Man kann nur Lösungen finden, wenn man die allgemeinen Trends deutlich sieht, anerkennt und von da aus nach Lösungen sucht. In den letzten 25 Jahren zeichnen sich vier Entwicklungslinien deutlich ab: - Es ist die amerikanische Einkaufskultur, die sich auch bei uns überall breit gemacht hat und politisch gefördert wurde. Das ist die Förderung des Baues großer Einkaufscenter, außerhalb der Stadt. Das ist der damit verbundene Einkauf mit dem Auto - einkaufen zu Fuß ist nicht vorgesehen.

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