Heute muss man sich Vertrauen wieder mühsam erarbeiten und verdienen. Und das geht
nicht von heute auf morgen. Sondern das dauert eine Zeit. Als Geschäftsmann muss man
sich die Frage stellen: Wie kann ich bei meinen Kunden Vertrauen erwerben? Denn das
Vertrauen der Kundschaft ist eines der wichtigsten Seiten für einen dauerhaften geschäftlichen Erfolg. 

-  Da ist zum einen das Gespräch. Man sollte versuchen, möglichst natürlich, offen mit
   dem Kunden zu reden, nicht gekünstelt oder von oben herab. Die Kunden müssen
   spüren, dass sie ernst genommen werden.

-  Weiter ist die fachliche Seite zu beachten. Als Geschäftsmann sollte man
   fachlich überzeugen und sich nicht beirren lassen.
   Besser wissende Kunden muss man fachlich "Schach matt" setzen. 

-  Eine dritte Seite ist die fachliche Leistung, vielleicht überhaupt das Wichtigste. Wenn
   ein Geschäftsmann durch sehr gute fachliche Arbeiten die Kunden überzeugt, oder
   durch sehr gute Produkte, die er anbietet, begeistert, dann stellt sich schon allein
   dadurch Vertrauen ein und die Kunden kommen wieder. 

Wenn z. B. Kunden von Dresden, von Görlitz, von Plauen, von Leipzig, oder sogar von
Berlin, Hamburg und München als Kunden nach Stolpen kommen, dann ist das doch
verwunderlich, oder? Da fragt man sich doch schon mal, was ist der Grund, wenn es doch
auch z. B. in München genügend Handwerker und Geschäftsleute gibt? Die Antwort kann
nur sein, Vertrauen. Es hat aber auch schon Beispiele in Stolpen gegeben, dass man sich
im Ort schon 50 Jahre gut gekannt hat und trotzdem kein "Geschäftsvertrauen" hatte.  Und
erst als ein ebenfalls nicht unbekannter Journalist diesen und jenen Artikel in einer
gleichfalls nicht unbekannten Zeitung veröffentlichte, hatte man plötzlich Vertrauen. So ist
dass manchmal mit dem Vertrauen. Es sind denn auch oft die Vorbehalte, die manche
Menschen hindern, Vertrauen aufzubauen. Die einheimischen Geschäftsleute und
Handwerker sind eben doch oft besser, als mancher denkt.
Es gäbe noch vieles anzuführen, das nicht unwichtig ist, um Vertrauen zu fördern: Etwa
Pünktlichkeit, ein Lächeln etwa, Wort halten etwa, auch ein angenehmes Äußeres etwa
und viel mehr. Aber alles beruht auch auf Gegenseitigkeit, Vertrauen gegen Vertrauen. So 
wie man in den Wald hineinruft, schallt es heraus. Vertrauen heißt vertraut sein - auch miteinander. 

Bernd Müller-Kaller (Mai 2018)

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