Wenn es um das Interesse geht, so liegen laut Statistik die KfZ-Berufe wie KfZ-Mechatroniker oder - Elektroniker vorn, daneben noch Augenoptiker, Zahntechniker - bei den Mädchen Friseur.  Aber es gibt eben noch viele andere Gewerke die Lehrlinge benötigen.

Viele Eltern denken, es sei das Beste, wenn sie ihre Kinder aufs Gymnasium schicken und studieren lassen. Es hat sich aber gezeigt, dass das nicht für alle der richtige Weg ist. Wer mit der Note 3 oder 4 sein Abitur abschließt, wird kaum studieren können und kann dann erst verspätet in ein handwerkliches Berufsleben einsteigen. Daher ist eine rechtzeitige und gut überlegte Berufsorientierung wichtig.

Der Handwerker stellt sich die Frage: Wo finde ich meinen Lehrling? Und viele Eltern fragen sich, wo finde ich Orientierung?

  1. Zum einen gibt es die zentralen Messen, die Berufausbildungsmessen oder ähnlich genannt werden und die die Handwerkskammer Dresden veranstaltet. Die erste dieser Messen 2015, "Karrierestart", fand vom 23. bis 25. Januar statt. Hier findet man Ausbildungsberater und Handwerker, die alle Interessierten zielgerichtet beraten. Die Messen unterstützen dabei auch die Handwerksbetriebe selbst, Lehrlinge zu finden. Informationen muss man sich bei der Handwerkskammer Dresden einholen: Tel.: 0351-4640 963
  1. Eine zweite Seite der Nachwuchswerbung, die die Handwerkskammer Dresden versucht, sind Workshops in Schulen oder Kindergärten. Diese werden von der Handwerkskammer Dresden den Schulen angeboten: Tel.: 0351-4640 963 (Ansprechpartner Frau Pietsch) 
  1. Andererseits gibt es für Eltern und Handwerker aber auch, wie es schon immer war, die Möglichkeit, sich vor Ort selbst zu kümmern. Eltern können den Handwerksmeister selbst ansprechen. Der Handwerksmeister wiederum, kann ebenfalls Jugendliche in seinem Umfeld ansprechen.

Vielleicht könnten sich aber auch Handwerker unterschiedlicher Gewerke zusammentun und die moderne Form der Werbung, einen "Workshop" zum Beispiel gemeinsam mit der Stolpner Schule in Stolpen organisieren? Man muss nicht unbedingt auf die Handwerkskammer warten.

Was wäre dabei noch zu überlegen? Es muss gelingen, bei Jugendlichen Interesse zu wecken. Interesse ist geistige Anteilnahme, inbegriffen die Aufmerksamkeit, die man an einer Sache nimmt. In Bezug auf unser Thema kann sich das auf einen konkreten Beruf oder aber auf einen Berufs- oder Themenbereich richten. Wie groß das Interesse werden kann, hängt vom Grad der Wertschätzung des Berufes ab. die Wertschätzung des Berufes sollte bei der Werbung deshalb gebührend herausgestellt werden. Gut ist es allerdings immer, wenn es über einen längeren Zeitraum Kontakte zu einem potentiellen Lehrling gibt.

Aus pädagogischer Sicht sei noch angemerkt und was bei der Berufsorientierung genauso wie in anderer Beziehung eine Rolle spielt, ist die Frage nach den Motiven: Welche Motive sind entscheidend, damit jemand einen bestimmten Beruf ergreift? Oder aber auch noch die Frage nach den Emotionen: Welche Emotionen kann ich für einen Beruf wecken (Begeisterung für Technik, für Schönheit der Produkte, für künstlerische Leistungen, für Genauigkeit usw.)?

Bernd Müller-Kaller (März 2015)

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