Denn die andere Art des Wirtschaftens ist die globalisierte Groß-und Massenproduktion.

Diese setzt auf Massenprodukte und auf Groß-und Weltmarkt, auf Flexibilisierung wo alles austauschbar wird und keine Wurzeln mehr auszumachen sind. Damit kann kein Handwerker oder Kleingewerbetreibender konkurrieren.

Der Ausweg oder der Gegenentwurf zur Globalisierung ist die Besinnung auf die Region, auf die engere Heimat, auf regionale Produkte, regionale Besonderheiten und Eigenständigkeiten, auf regionale Vorteile, die es nirgendwo anders gibt.

Regionalität und Heimatverbundenheit bedeutet für eine Firma, den Anspruch zu haben,

angebotene Produkte möglichst selbst in handwerklicher Weise herzustellen aus natürlichen Rohstoffen und dafür den Service zu übernehmen. Das ist natürlich nicht in jedem Fall möglich. Anbieter von Lebensmitteln, wie Fleischer, Bäcker, Gärtner, Jagdgesellschaften, oder Gaststätten können hier viel Bodenständiges einbringen. Ebenso ist auch für Firmen des Baugewerbes und der angrenzenden Gewerbe wie Schmiede, Klempner und andere viel möglich. Auch Schuhmacher, Spielzeughersteller und manche andere Firmen sind in der Lage, regionale Besonderheiten und Qualitäten anzubieten und sich dem Trend zu mehr Regionalität und zu stärkerer Heimatverbundenheit anzuschließen.

Natürlich lohnt es sich andererseits nicht, dass ein Uhrmacher die zum Kauf angebotenen Uhren selbst produziert oder ein Konfektionsgeschäft die Kleider selbst schneidert. Aber hier macht es der Service, hier kann der Kunde, bevor er kauft, das Produkt selbst in die Hand nehmen, die Qualität, die Passgenauigkeit prüfen. Beim Kauf im Internet ist das nicht möglich. Täuschen doch auf dem Bildschirm schon die Farben und die Größen. Denn ein Foto, ein Bild, sind nicht die Wirklichkeit. Dazu kommen das lästige Zurücksenden und die fehlenden Reklamationsmöglichkeiten.

„Wer auf Vertrautes setzt, auf Heimatverbundenheit, ist besser bedient.“ – sollte unser Wahlspruch sein. Dieser deckt sich auch mit der von der Sächsischen Handwerkskammer angeregten Kampagne zur Imagepflege.

Handwerkern und Gewerbetreibenden der Region Stolpen möchte ich empfehlen, sich weiter Gedanken zu machen, wie sie mit Wort und Bild ihre Werbung verbessern können, indem sie versuchen, die Produkte und Dienstleistungen ihres Gewerbes noch stärker mit der mit der Region, mit der Heimat zu verbinden.

Überlegen Sie sich, welche Motive, oder auch neue Motive ein Kund haben kann, bei Ihnen einzukaufen, Ihnen Aufträge zu erteilen. Die Enttäuschungen der Kunden beim Einkauf in der globalisierten Wirtschaft nehmen zu: mangelnde Qualität, kurze Lebensdauer, keine passgerechten Produkte, fehlender Service, keine Reklamationsmöglichkeit, sind die häufigsten Gründe. Hier kann der regionale Geschäftsmann, der örtliche Handwerker punkten und Kunden gewinnen. Den Kunden sollte bewusstwerden, dass es zwischen schönen Bildern auf dem Bildschirm und dem tatsächlichen Produkt oft große Unterschiede gibt und dass man sich viel Ärger ersparen kann, wenn man direkt vor Ort einkauft oder beim örtlichen Handwerker Aufträge erteilt.

Bernd Müller-Kaller (Nov. 2014)   

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